Fließlochformen

Fließlochformende Schrauben werden zur Verbindung unterschiedlicher Materialpaarungen bei geringer Materialstärke verwendet. Durch die Kombination aus Axialkraft und hoher Schrauberdrehzahl entsteht Reibungshitze, die das Blech an der Schraubstelle soweit erwärmt, dass das Material zähflüssig wird.

Durch die Spitze an der Schraube wird das Material trichterförmig durchgezogen und verlängert somit die greifende Schraubverbindung. Die vordringende Schraube formt ein lehrenhaltiges, metrisches Gewinde in diesen Trichter.

Dieses Verfahren bietet alle Vorteile einer metrischen Verbindung und wird bisher hauptsächlich im Karosseriebau eingesetzt.

Schraubkurve beim fließlochformenden Schraubvorgang

Darstellung einer Schraubkurve beim fließlochformenden Schraubvorgang

Drehzahl
Die Drehzahl hat in allen Prozessstufen Einfluss auf die Qualität der Verschraubung:
In der Finde-Stufe erleichtert eine langsame Drehung des Bits den sanften Einlauf in das Angriffsmerkmal. Beim Fließlochformen ist eine hohe Drehzahl entscheidend für eine schnelle Erwärmung des Materials. Beim Gewindeformen und Durchschrauben bestimmt die Drehzahl maßgeblich die Zykluszeit. Beim Anziehen verbessert eine geringe Drehzahl die Genauigkeit des Anzugsmomentes.

Niederhaltekraft
Die Niederhaltekraft vermeidet die Spaltbildung zwischen den zu verschraubenden Blechen. Dieser entsteht einerseits durch die hohe Kraft, die auf die Schaube wirkt, andererseits durch Materialaufwürfe während des Fließlochformens. Die Niederhaltekraft kann variabel eingestellt werden, um Beschädigungen am Bauteil zu vermeiden.